Deliver-Phase: Vernetzung, Flexibilität und Aufgaben für Designer
Digitale Medien sind verbunden und flexibel
Die Vernetzung ist eine grundlegende Eigenschaft digitaler Medien. Software und Hardware können miteinander kommunizieren und ermöglichen die reibungslose Übertragung von Informationen (und Erlebnissen) zwischen verschiedenen Plattformen. Dadurch haben wir in verschiedenen Alltagssituationen stets Zugriff auf die selben Daten. Die Herausforderung für Designer liegt darin, diese Anpassungen an die jeweiligen Geräte zu gewährleisten.
Für medienbasierte auf Bildschirmen ist dies nichts Neues: E-Books, Filme oder multimediale Notizen können zwischen einzelnen Geräten über die Cloud synchronisiert werden. So können wir beispielsweise auf dem iPad an der Stelle eines Videos weitersehen, an der wir es auf dem PC angehalten haben. Doch zunehmend werden auch Objekte und Alltagsgeräte miteinander vernetzt. Der Kühlschrank, der automatisch seine Inhalte nachbestellt, ist mittlerweile geradezu ein Sinnbild für das sogenannte Internet der Dinge geworden. Die Herausforderung für Marken und Richtlinien liegt vor allem darin, Verhaltens- und Bedienmuster im Sinne der Marke zu definieren.
Für bildschirmbasierte Anwendungen müssen heute eine Vielzahl unterschiedlicher Displayformate berücksichtigt werden, angefangen von Smartwatches über Smartphones und Tablets bis hin zu Notebooks. Auch Arbeitsplatzrechner mit 30-Zoll-Bildschirmen sowie noch größere Smart-TVs gehören dazu. Hinzu kommen Anwendungen im räumlichen Kontext, diverse VR- und AR-Medien sowie sprachbasierte Schnittstellen. Branded Interactions müssen in allen Formaten erkennbar sein und die Markenidentität authentisch wiedergeben.
Modulliste
Die Modulliste enthält eine Zuordnung von Modulen zu Templates und bietet dem Programmierer einen schnellen Überblick darüber, wo welche Module verwendet werden. In der Regel wird sie bereits während der Design-Phase vom User Experience Designer erstellt, während er die Module anhand von Wireframes entwickelt. Die Modulliste dient als Arbeitsgrundlage für die Gap-Analyse, welche die verschiedenen Dokumente aus der Detailed-Design-Dokumentation - wie Wireframes, Prozessabläufe, Sitemap, Layouts usw. - vergleicht, um Unklarheiten, Widersprüche oder fehlende Beschreibungen aufzudecken. Die Gap-Analyse ist ein integraler Bestandteil der Qualitätssicherung.
Fazit
Styleguides und User Experience Guidelines haben immer auch eine erzieherische Aufgabe. Sie dienen weniger als Tuschkasten, aus dem man sich beliebig bedienen kann - auch wenn das der Wunsch des ein oder anderen weniger designaffinen Stakeholders ist. Vielmehr geht es darum, die gestalterischen Grundlagen der Marke zu vermitteln und zu illustrieren, wie sich die Marke in verschiedenen Kontexten anfühlt. Wenn ein Styleguide das zu leisten vermag, darf er durchaus flexibel ausgelegt sein. Denn nichts schadet der Marke mehr, als wenn sie bürokratisch verwaltet wird und der Brand-Manager seine Aufgabe darin sieht, auf die Einhaltung strenger Regeln zu drängen.
Restrospective
Eine spezielle Form der Nachbesprechung ist die Retrospektive, die wir bereits aus den Design-Sprints kennen. In Analogie zum Vorgehen in jedem einzelnen Sprint sollten wir am Ende eines Projekts eine Manöverkritik durchführen. Dabei betrachten wir vor allem, was im Prozess gut funktioniert hat und was nicht - sowie welche Verbesserungen wir im nächsten Projekt vornehmen würden.